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Karzinom der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinom): Operation bleibt wichtigstes Behandlungsverfahren

Wichtigster Behandlungsschritt ist für Frauen mit Endometriumkarzinom (Karzinom der Gebärmutterschleimhaut) bleibt die Operation. Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass die endoskopische Chirurgie des frühen Endometriumkarzinoms nicht nur machbar, sondern auch sicher ist.
Dabei werden die Gebärmutter, die beiden Eileiter und die beiden Eierstöcke entfernt. Bei Patientinnen mit aggressiveren Tumoren oder mit fortgeschrittenen Erkrankungen kommen ergänzende Maßnahmen hinzu (z.B. Lymphknotenentfernung).
Die totale laparoskopische Hysterektomie gehört zu den neueren Operationsverfahren. Durch diesen minimal-invasiven Eingriff kann eine zunächst nicht vaginal entfernbare Gebärmutter unter Umständen doch noch über die Scheide entfernt werden. Dafür löst der Operateur zuerst die Gebärmutter und die Eierstöcke mit Hilfe einer Bauchspiegelung damit sie anschließend durch die Scheide entfernt werden kann. Zusätzlich kann vor der der Operation der gesamte Bauchraum inspiziert und ggf. Gewebeproben (auch Lymphknoten falls erforderlich) entnommen werden. Ein großer Bauchdeckenschnitt ist heute meist nicht mehr nötig, es reichen kleine Schnitte, um die Instrumente einzuführen.

Internationale Studien belegen die Gleichwertigkeit, wenn nicht Überlegenheit des endoskopischen Vorgehens. Die laparoskopische Operation ist für die chirurgische Behandlung des Endometriumkarzinoms onkologisch zumindest nicht schlechter zu bewerten als die konventionelle Laparotomie. Die endoskopischen Techniken sind effektiv und führen zu deutlich weniger postoperativen Problemen. Obwohl es schwer ist für einen Operationsvergleich eine statistische Signifikanz zu erreichen, scheint die Laparoskopie mit überlegenen onkologischen Ergebnissen verbunden zu sein (G. Favero et a.,Oncologic Safety of Laparoscopy in the Surgical Treatment of Type II Endometrial Cancer.Int J Gynecol Cancer. 2016 Nov;26(9):1673-1678). Die vorliegenden Daten deuten darauf hin, dass die endoskopische Chirurgie des frühen Endometriumkarzinoms nicht nur machbar, sondern auch sicher ist. In erfahrenen Händen, sind weder die operative Zeitdauer, noch Komplikationen oder Dauer des Aufenthalts durch die Erhöhung der BMI zu beobachten, selbst bei Frauen mit krankhafter Fettleibigkeit (G. Bennich et al, Laparoscopic surgery for early endometrial cancer, Acta Obstet Gynecol Scand. 2016 Aug;95(8):894-900. doi: 10.1111/aogs.12908). Gerade für diese Frauen ist der Vorteil des endoskopischen Vorgehens gegenüber dem Bauchschnitt beeindruckend. Auch wenn der Eingriff für den Operateur unter diesen Bedingungen (Übergewicht) eine technische Herausforderung bleibt.